Der 23. Mai ist der Tag der Schildkröte
Immer wieder wird die unechte Karettschildkröte, die „Caretta Caretta“ auch in Korfu gesichtet.
Zum Glück – denn die Riesenschildkröte gehört nach europäischem Recht zu den besonders schützenswerten Tierarten.
Ihre wichtigste Brutstätte im Mittelmeer ist ein ca 5 Kilometer langer Strand an der Südküste von Zakynthos. Etwa 300 Schildkrötenweibchen kommen hier jedes Jahr in den warmen Sommernächten an Land. Und das ist gar nicht so leicht für die riesigen, bis zu 140 Kilogramm schweren Reptilien. Mit Mühe gelingt es ihnen, ihre wuchtigen schwerfälligen Körper einige Meter den Strand hinauf zu bewegen. Ein Sonnenschirm oder gar ein Liegestuhl stellt für sie bereits ein unüberwindbares Hindernis dar. Schafft sie es, so gräbt sie ein ca. 50 Zentimeter tiefes Loch, in das sie um die 100 Eier legt und wieder zugräbt. Dann kehrt sie ins Meer zurück und überlässt das Gelege seinem Schicksal. Die Brut ist empfindlich und braucht Licht, Wärme und Sauerstoff. Wird der Sand zu sehr verdichtet, ist es für die Jungtiere unmöglich, den Weg ins Freie zu bewältigen.
Diejenigen Schildkrötenbabys, die sich durch den Sand gebuddelt haben, müssen auf schnellstem Weg ins Meer. Sie orientieren sich dabei an der glitzernden Trennschicht zwischen Horizont und Wasseroberfläche. Doch oftmals führt die Skyline der Hotels die Kleinen in die falsche Richtung. Fatal für die Kleinen, die ohnehin sehr gefährlich leben. Von 1000 geschlüpften Schildkröten erreichen höchstens zwei das Erwachsenenalter.
Das Überleben der Caretta Caretta hängt von vielen Faktoren ab. Sie ist genetisch so programmiert , dass sie ihre Eier auf jeden Fall am Strand ihrer Geburt legt. Daher ist es wichtig, diesen Ort zu schützen. Dazu sollte man laut des griechischen Vereins zum Schutz der Meeresschildkröten ARCHELON Folgendes beachten:
1. Weniger Plastik, vor allem Plastiktüten benutzen
2. Bestimmte Meeresfrüchte vermeiden, für dessen Fang viele Tierarten, unter anderem Schildkröten, gefährdet werden (Thunfisch, Schwertfisch, Shrimps etc. in Konserve.)
3. Bei der Ernährung auf nachhaltigen Anbau und Produktion (Klimawandel!) achten
4. Aufmerksam und sensibel dafür sein, was in der Umgebung geschieht
5. Kinder über richtiges Verhalten aufklären und ein Vorbild sein
Mit ein bisschen Glück und durch geeignete Schutzmaßnahmen könnten die Meeresriesen demnach auch auf Korfu wieder heimisch werden.
Quelle: Radio Korfu